Medizinstudium in Bosnien und Herzegowina

Medizinstudium in Bosnien Herzegowina

Während zahlreiche Abiturient/-innen von einem Medizinstudium sowie der späteren Karriere als Ärztin oder Arzt träumen, bleibt dieser Weg – zumindest in Deutschland – noch immer nur jenen offen, welche den strengen Numerus Clausus von (je nach Bundesland) 1,2 oder gar 1,0 erreichen können. Wer entsprechend schlechter abschneidet, sieht sich dann häufig gezwungen, entweder zahlreiche Wartesemester bis zu einer nachträglichen Zulassung zum Medizinstudium zu überbrücken oder sich komplett umzuorientieren.

Tatsächlich ist beides jedoch gar nicht zwingend notwendig, denn viele internationale Universitäten ermöglichen die Aufnahme zum Wunschstudium im Bereich Medizin ohne das Zulassungskriterium des Numerus Clausus. Da Lehrveranstaltungen hier jedoch in der Regel in englischer Sprache abgehalten werden, sollten Interessent/-innen dann bereit sein, an ihren entsprechenden Sprachkenntnissen zu feilen. Angeboten wird ein solches Studium der Medizin für internationale Studierende beispielsweise in Bosnien und Herzegowina.

Das Land ist seit 2010 offizieller Beitrittskandidat für eine NATO-Mitgliedschaft wie ebenso potenzieller Beitrittskandidat der EU. Umringt wird das rund 51.000 Quadratkilometer große Bosnien und Herzegowina von seinen Nachbarn Kroatien, Montenegro und Serbien. Etwa 3,5 Millionen Einwohner/-innen nennen das Land ihr Zuhause. Vor allem die schöne und unberührte Natur sowie die zahlreichen kulturellen Besonderheiten beziehungsweise Traditionen zeichnen Bosnien und Herzegowina aus. Entsprechend konnte sich auch der Tourismus innerhalb der letzten Jahre stark weiterentwickeln. Da das Land Bosnien und Herzegowina in einem Übergangsgebiet zwischen kontinentalem und mediterranem Klima liegt, gibt es hier sowohl sehr kalte Winter- als auch wirklich heiße Sommertage. Als Amtssprachen gelten hier Bosnisch, Serbisch und Kroatisch, welche allesamt zu den slawischen Sprachen gehören.

Neben diesen zahlreichen Besonderheiten des Landes selbst, lockt Bosnien und Herzegowina aber vor allem auch mit der bereits erwähnten Möglichkeit eines internationalen, englischsprachigen Medizinstudiums, womit all jenen, die den strengen deutschen Numerus Clausus nicht erreichen konnten, eine echte Chance geboten wird, ihren Traumstudiengang ohne Wartezeit anzutreten.

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Universitäten in Bosnien und Herzegowina mit Medizin-Studienplätzen

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Studienaufbau des Medizinstudiums in Bosnien und Herzegowina

Das Medizinstudium für internationale Studierende in Bosnien und Herzegowina wurde, trotz der Tatsache, dass das Land noch nicht Mitglied der Europäischen Union ist, an entsprechende Standards und Studienstrukturen angepasst. Auch hier werden Leistungen entsprechend nach dem ECTS-Punktesystem vergütet. Dabei sollten Studierende in den ersten Semestern vor allem mit der Vermittlung theoretischer Kenntnisse – im Sinne eines klassischen vorklinischen Teils des Studiums – rechnen. Zu den Inhalten gehören dabei die üblichen Fachbereiche wie beispielsweise Biologie, Chemie und Biochemie, Anatomie, (medizinische) Ethik und (medizinische) Physik.

Darüber hinaus sind aber auch Sprachkurse (Englisch, Latein, Bosnisch) sowie ein Erste-Hilfe-Kurs im Curriculum enthalten. Ab dem zweiten Jahr schließen sich dann bereits praktische Einheiten („Clinical Practice“) im Rahmen von vier bis sechs Wochen an die klassische Vorlesungszeit an. Im abschließenden sechsten Studienjahr wird zudem eine Art Rotationsverfahren eingeführt, wobei die Studierenden abwechselnd an verschiedenen Kliniken beziehungsweise in unterschiedlichen Fachbereichen – wie der Notfallambulanz, Pädiatrie, Forensik oder Inneren Medizin – praktische Erfahrungen sammeln können. Nach erfolgreichem Abschluss des Medizinstudiums wird den nun ausgebildeten Ärztinnen und Ärzten schließlich der Titel „Doctor of Medicine“ (MD) verliehen.

Zulassungsvoraussetzungen für internationale Studenten

An den Universitäten in Bosnien und Herzegowina ist der Notendurchschnitt des Abiturs in der Regel zwar nicht relevant, um zum Studium zugelassen zu werden. Ein entsprechender Abschluss sollte aber auf jeden Fall vorhanden sein. Von Vorteil sind zudem gute bis sehr gute Noten im Bereich der Naturwissenschaften, jedoch ist auch dies nicht zwingen erforderlich. Vielmehr entscheidet meist ein von der Universität ausgeführtes Skype-Gespräch mit den internationalen Bewerber/ -innen darüber, wer in die engere Auswahl kommt und wer nicht. Darüber hinaus finden üblicherweise Aufnahmetests im Bereich der Naturwissenschaften statt. Oftmals werden diese auch von deutschen Agenturen beziehungsweise Organisationen begleitet, welche mit den entsprechenden Universitäten kooperieren. Es lohnt sich daher der Blick auf die Internetseite der jeweiligen Hochschule, um entsprechende Hilfestellungen in Anspruch nehmen zu können.

Bewerbungsprozess an Unis in Bosnien und Herzegowina

Das Bewerbungsverfahren ist in der Regel unkompliziert und erfolgt meist online.

Die Bewerbung für ein Medizinstudium an einer Hochschule in Bosnien und Herzegowina kann in der Regel unkompliziert über die entsprechende Internetseite erfolgen. Vor allem die Sarajevo Medical School mit ihrem Lehrprogramm für internationale Studierende bietet hier ein entsprechendes online Formular, welches den Bewerbungsprozess im Vergleich zum üblichen Procedere an anderen Universitäten deutlich vereinfacht. Wichtig sind dabei die allgemeinen Angaben zur Person, Angaben zur Schulbildung (Noten in den Fächern Biologie, Chemie und Physik, sowie der Gesamtdurchschnitt), Angaben zu einer möglichen bereits erfolgten akademischen Ausbildung, zu erhaltenen Auszeichnungen, Hobbies und den Gründen für die Auswahl der Universität als Studienort.

Darüber hinaus wird hier abgefragt, ob Interessierte weitere Bewerbungen (an anderen Universitäten) vorgenommen haben beziehungsweise weitere Bewerbungsprozesse laufen und ob gesundheitliche Probleme bestehen, die das Studium möglicherweise beeinträchtigen oder gefährden könnten. Unterstützend können für den Bewerbungsprozess natürlich auch die bereits erwähnten Organisationen oder Agenturen herangezogen werden, die wichtige Fristen sowie zentrale Organisatorische Aspekte im Auge behalten und den allgemeinen Ablauf damit häufig immens erleichtern. Hierfür wird in der Regel jedoch eine gewisse Provision fällig.

Universitätslandschaft in Bosnien und Herzegowina

Insgesamt besitzt Bosnien und Herzegowina mehr als zehn staatliche sowie 25 private Hochschulen. Die erste private Hochschule wurde hier im Jahr 2000 gegründet. Seit dem Jahr 2006 gelten die privaten Hochschulen den öffentlichen Hochschulen dem Gesetz nach gleichgestellt. In der Folge entstanden zahlreiche neue Hochschulen, wobei die privaten jedoch wesentlich kleiner gehalten wurden als die öffentlichen. Innerhalb der vergangenen fünfzehn Jahre hat sich die Zahl der an bosnischen Hochschulen eingeschriebenen Studierenden dementsprechend verdoppelt. Diese Tendenz wurde zunächst wieder rückläufig – auch durch die bestehenden Zulassungsquoten für Studierende, welche vom jeweils zuständigen Ministerium erlassen werden. Wer innerhalb dieser Quote zu einem Studium aufgenommen werden kann, erhält dabei eine bestimmte Finanzierung aus öffentlichen Mitteln. Studierende, die dagegen nicht in den Bereich der Quote fallen, müssen ihre Studienkosten selbstständig tragen.

Im Jahr 2018 waren nach DAAD-Ländersachstand immerhin 108.475 an bosnischen Universitäten eingeschrieben. Der Anteil an internationalen Studierenden lag hier bei 7,47 Prozent. Diese kamen vornehmlich aus den Herkunftsländern Kroatien, der Türkei, Serbien, Montenegro und Mazedonien. Seit 2014 ist bei internationalen Studierenden im Bereich Medizin die Universität in Sarajevo (Sarajevo School of Science and Technology) beziehungsweise die Sarajevo Medical School sehr beliebt, denn sie bietet Humanmedizin als englischsprachiges Studienprogramm an. Semesterbeginn ist hier in der Regel der 2. Oktober. Die Universität Sarajevo besitzt zudem eine wirklich sehr gute Ausstattung und wird von der FAIMER (Foundation for Advancement of International Medical Education and Research) anerkannt. Darüber hinaus wurde die Sarajevo School of Science and Technology in das ”World Directory of Medical Schools” eingetragen und erfreut sich daher entsprechender Bekanntheit und Anerkennung. Sie bietet in jeglicher Hinsicht eine moderne und erstklassige Ausstattung und besitzt sogar einen Hubschrauberlandeplatz auf dem Dach. Beispielsweise auch die Qualität der Lebensmittel beziehungsweise Speisen in der Mensa halten hier jedem Vergleich zu einem guten Restaurant stand.

Kosten eines Medizinstudiums in Bosnien und Herzegowina

Teilweise wird der Euro als Zahlungsmittel akzeptiert. Die Lebenshaltungskosten sind verhältnismäßig gering.

In Bosnien und Herzegowina wird in der Regel nicht mit dem Euro, sondern der Konvertible Mark (KM) gezahlt. Eine KM entspricht dabei etwa 0,51 Euro. An vielen Stellen wird aber dennoch der Euro als Zahlungsmittel akzeptiert. Die Studiengebühren für internationale Studierende betragen in Bosnien und Herzegowina etwa 12.000 Euro im Jahr (Stand 2018). Bosnier/-innen müssen demgegenüber nur etwa 7.200 Euro jährlich aufbringen. Wer eine Agentur beziehungsweise Organisation zur Unterstützung des Bewerbungsprozesses herangezogen hat, sollte auch diese Kosten in seiner finanziellen Planung berücksichtigen. Flüge nach Bosnien und Herzegowina sind zudem bereits ab etwa 20 Euro pro Ticket buchbar. Auch die Lebenshaltungskosten können hier als sehr angemessen betrachtet werden. Etwa 650 Euro sollten Studierende für das Leben in Bosnien und Herzegowina monatlich einplanen.

Dabei liegen die Mietpreise im Durchschnitt bei etwa 200 Euro, was im Vergleich zu zahlreichen anderen Städten natürlich als sehr günstig betrachtet werden kann. Je nach genauer Lage und Ausstattung sind aber auch höhere Mietpreise möglich. Vergünstigungen in zahlreichen täglichen „Belangen“ können über den Internationalen Studierendenausweis in Anspruch genommen werden. Zudem können deutsche Studierende zur finanziellen Unterstützung einen Bildungs- beziehungsweise Studienkredit beantragen. Auch das Auslands-BAföG erweist sich hier häufig als hilfreich. Es berechnet sich nach dem Einkommen der Eltern.

Anerkennung von Studienleistungen in Deutschland

Da das Medizinstudium für internationale Studierende in Bosnien und Herzegowina ebenso im Sinne des Bologna-Prozesses strukturiert wurde und auch hier Bewertungen nach ECTS- Punktesystem vorgenommen werden, sollte eine Anrechnung einzelner Leistungen auch in Deutschland kein Problem darstellen und ein Wechsel nach einigen Semestern entsprechend möglich sein. Viele Studierende nutzen diese Möglichkeit, um den deutschen NC zu umgehen, welcher bei einem solchen Wechsel in der Regel nicht mehr von Bedeutung ist. Sofern das Studium in Bosnien und Herzegowina abgeschlossen wird, erhalten Studierende hier jedoch den Titel des „Doctor of Medicine“, welcher in Europa und darüber hinaus anerkannt ist.

Vor- und Nachteile eines Medizinstudiums in Bosnien und Herzegowina

Vorteile

  • Notendurchschnitt (NC) nicht für die Zulassung entscheidend
  • sehr gut ausgestattete Hochschule(n)
  • medizinischer Studiengang in englischer Sprache
  • anerkannte Bewertung einzelner Leistung und international anerkannter Abschluss („Doctor of Medicine“)
  • angemessene Lebenshaltungskosten

Nachteile

  • relativ geringes Angebot an Universitäten, die ein Studium für internationale Studierende anbieten
  • Studiengebühren

Fazit zum Medizinstudium in Bosnien Herzegowina

Ein Studium an der Sarajevo School of Science and Technology ermöglicht Interessierten eine erstklassige medizinische Ausbildung an einer hervorragend ausgestatteten und international anerkannten Hochschule. Hier gilt für eine Zulassung zum Studium zudem weder ein Numerus Clausus, noch müssen zahlreiche Wartesemester bei weniger guter Eignung (im Sinne der Durchschnittsnote) überbrückt werden. Die Aufnahmequote ist dabei außerdem relativ hoch. Wer also auf der Suche nach neuen und internationalen sowie interkulturellen Erfahrungen in Verbindung mit dem eigenen Wunschstudium ist und Spaß daran hat, sich auch (fremd-)sprachlich weiterzuentwickeln, kann hier seinen idealen Studienort finden und seine medizinische Karriere letztlich mit dem international anerkannten Abschluss des „Doctor of Medicine“ beginnen.

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